Zentrale Prüfungen am Ende der Klasse 10 an
Gymnasien
Unterrichtliche Voraussetzungen für die schriftlichen Prüfungen
im Jahr 2009
Vorgaben für das Fach Englisch
1 Hinweise zur Konzeption und Vorbereitung der schriftlichen Prüfung
1.1. Struktur der schriftlichen Prüfung
Die schriftliche Prüfung besteht aus zwei Teilen:
Im ersten Teil werden Basiskompetenzen im Bereich Hörverstehen überprüft. Die Aufgabenformate orientieren sich an den Lernstandserhebungen und überprüfen Kompetenzen aus den Jahrgangsstufen 5 bis 10.
Im zweiten Teil werden Kompetenzen aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 überprüft. Die Aufgaben sind komplexer und kombinieren Leseverstehen und Schreiben sowie die Verfügbarkeit sprachlicher Mittel.
1.2 Vorbereitende Klassenarbeit
Die Schülerinnen und Schüler sollen auf die konkreten Bedingungen vorbereitet sein. Daher
wird den Schulen empfohlen, in der Jahrgangsstufe 10 eine der regulären Klassenarbeiten
unter den Bedingungen der zentralen Prüfung (z. B. Aufgabenformate des zweiten Prüfungsteils
mit entsprechendem Bewertungsverfahren) zu schreiben.
1.3 Hilfsmittel
In den zentralen Prüfungen am Ende von Klasse 10 sind Wörterbücher nicht zugelassen
(RdErl. d. MSW v. 18.11.2005). In den Prüfungen am Ende der Sekundarstufe I wird ein
Wortschatz verwendet, der den Schülerinnen und Schülern geläufig sein soll. Die methodische
Einübung der Wörterbucharbeit im Unterricht bleibt davon unberührt.
2 Unterrichtliche Schwerpunkte für die Vorbereitung auf die schriftliche
Prüfung im Jahr 2009
Grundlage für die zentral gestellten Aufgaben der schriftlichen Prüfung sind die Vorgaben
des Kernlehrplans (gem. RdErl. d. Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder v. 27.9.2004).
Mit den Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans sind nicht immer Festlegungen auf relevante Inhalte verbunden. Um allen Schülerinnen und Schülern vergleichbare Lerngelegenheiten bieten zu können, sind also zusätzlich konkretisierende Vorgaben für den Unterricht erforderlich.
Die Verpflichtung zur Beachtung der gesamten Obligatorik des Kernlehrplans – vor allem
Kapitel 2 „Anforderungen am Ende der Sekundarstufe I“ und Kapitel 3.3 „Kompetenzerwartungen am Ende der Jahrgangsstufe 10“ – bleibt von den folgenden Schwerpunktsetzungen unberührt. Die Realisierung dieser Obligatorik liegt in der Verantwortung der Schule. Zur Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung sind außerdem die in Kapitel 4 des Kernlehrplans aufgeführten Aufgabentypen zu beachten, die die fachlichen Standards und Kompetenzerwartungen veranschaulichen und konkretisieren.
Die folgenden Schwerpunktsetzungen gelten für die Vorbereitung auf die zentrale Prüfung im
Jahr 2009.
Gymnasium, Englisch 2
2.1 Interkulturelle Kompetenzen
Die interkulturellen Kompetenzen werden im Rahmen der Überprüfung der kommunikativen
Kompetenzen erfasst. Die Schülerinnen und Schüler müssen kulturbedingte Unterschiede
und Gemeinsamkeiten in den Lebensbedingungen und Lebensweisen der eigenen und der
anglophonen Kulturen nachvollziehen, erläutern und kritisch hinterfragen können.
Thematisch-inhaltlicher Schwerpunkt sind die Lebenssituation und die Zukunftsperspektiven
von Jugendlichen in den folgenden Bereichen:
Ausbildung/Schule (Lernbetrieb im eigenen bzw. in einem fremden Land, Auslandsaufenthalt bzw.-austausch),
berufliche Orientierung (individuelle Interessenprofile, Berufsprofile/Bewerbung),
persönliche Lebensgestaltung (Freizeitgestaltung in der peer group, Freundschaft und Liebe, The Media and You),
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (historische Dimension, aktuelle Dimension: Demokratie und Partizipation; kommunikative Dimension: Veränderung der Kommunikations- und Informationsstrukturen durch neue Technologien).
Vorrangige Bezugskulturen für die genannten Bereiche sind Großbritannien und Australien.
Ein grundlegendes Orientierungswissen zu den genannten Bereichen wird vorausgesetzt.
2.2 Kommunikative Kompetenzen
Die kommunikativen Kompetenzen Hörverstehen, Leseverstehen und Schreiben bilden den
Schwerpunkt der Aufgabenstellungen für die Prüfung (vgl. 2.5). Das Hörverstehen wird einzeln
im ersten Prüfungsteil überprüft. Leseverstehen und Schreiben werden in Verbindung
miteinander überprüft (vgl. unten "Vom Ausgangstext zum Zieltext").
Die Prüfung setzt gezieltes Üben des Hörverstehens in der Weise voraus, dass die Schülerinnen
und Schüler in der Lage sind, Hörtexten unter Einsatz unterschiedlicher Hörstile ausgewählte
Hauptaussagen und Einzelinformationen zu entnehmen. Sie können beispielsweise
aus Ansagen und öffentlichen Mitteilungen konkrete Informationen heraushören,
in Hörsequenzen das Thema und den Gesamtzusammenhang ermitteln,
in Alltagsgesprächen die kommunikative Absicht von einzelnen Äußerungen erkennen.
Die Prüfung setzt gezieltes Üben des Schreibens in der Weise voraus, dass die Schülerinnen
und Schüler in der Lage sind, zusammenhängende Texte in beschreibender, berichtender,
erzählender, zusammenfassender und argumentativer Form zu verfassen. Sie können
anwendungsorientierte Textformate (z. B. Lebenslauf, Bewerbung) aus ihrem Lebenszusammenhang verwenden, produktionsorientierte Verfahren im Umgang mit Texten einsetzen sowie ein grundlegendes analytisch-interpretierendes Instrumentarium einsetzen, um die Wirkung von Texten zu beschreiben.
2.3 Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und sprachliche Korrektheit
Im Rahmen der Überprüfung der kommunikativen Kompetenzen werden die Verfügbarkeit
von sprachlichen Mitteln und die sprachliche Korrektheit integrativ erfasst. Die Verfügbarkeit
von sprachlichen Mitteln (Wortschatz/Grammatik) wird explizit in den komplexen Aufgaben
des zweiten Prüfungsteils erfasst. Die Überprüfung setzt ein gezieltes Üben in der Weise
voraus, dass Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, im Kontext passende Inhaltswörter,
häufig verwendete Kollokationen und längere Fügungen zu verwenden, um sich zu den thematisch-inhaltlichen Schwerpunkten (2.1) schriftlich äußern zu können.
2.4 Methodische Kompetenzen
Die methodischen Kompetenzen werden integrativ im Rahmen der Aufgaben zur Überprüfung
der kommunikativen Kompetenzen erfasst.
Im Umgang mit Texten müssen die Schülerinnen und Schüler damit vertraut sein,
Handlungsmuster aufzufinden und zu beschreiben (z. B. typische Handlungsverläufe in Kurzgeschichten),
Gestaltungsmittel im Text aufzufinden und ihre Wirkung zu erläutern sowie
Argumentationsmuster aufzufinden und zu beschreiben (z. B. in Reden oder Leserbriefen).
Die Schülerinnen und Schüler müssen auch in der Lage sein, eigene Texte selbstständig im
Hinblick auf sprachliche Korrektheit zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten.
2.5 Text- und Aufgabenformate der Prüfung im Überblick
Textformate Aufgabenformate
Hörverstehen gesprochene Texte auf Anrufbeantwortern
öffentliche Ansagen
Werbespots
Alltagsgespräche
Interviews
thematisch gebundene Diskussionen
geschlossene / halboffene Aufgabenformate:
Richtig/Falsch-Aufgaben
Auswahlaufgaben (multiple choice)
Zuordnungsaufgaben (matching)
Lückentest bzw. Einsetzaufgaben
Kurzantwort-Aufgaben
Leseverstehen Zeitungsartikel
Info- und Werbebroschüren
kurze Lexikonartikel
Leserbrief, Brief
Kurzgeschichte
Romanauszug
Gedichte
Leseverstehen und Schreiben (kombiniert) in
schulformspezifischer Ausprägung mit drei
Teilaufgaben:
(1) Textverständnis
(2) Textbearbeitung
(3) Textproduktion
Der Ausgangstext kann auch Bildelemente
enthalten (z. B. Werbeanzeige).
Schreiben E-Mail/Brief, Leserbrief (für eine Jugendzeitschrift),
Bewerbungsschreiben, Bericht,
Lebenslauf
summary, Textanalyse, comment
Fortsetzen einer Erzählung, Versprachlichen
einer Bildergeschichte, szenischer
Dialog und weitere produktionsorientierte Textformate
Schreiben:
offene Aufgabenformate:
durch Fragen, Stichwörter, Bilder oder Diagramme/
Grafiken gesteuerte Textproduktion
durch inhaltliche Vorgaben (Schreibanlass,
Aspekte, Themen) gesteuerte Textproduktion
Verfügbarkeit
sprachlicher
Mittel (Wortschatz/
Grammatik)
geschlossene und halboffene Aufgaben zur Überprüfung von Inhaltswörtern, häufig verwendeten
Kollokationen und längeren Fügungen
geschlossene Aufgaben zur Identifikation und Korrektur von sprachlichen Fehlern in kommunikativen
Situationen (z.B. Verfassen einer E-Mail)
Freitag, 19. September 2008
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